Wie kam ich denn darauf, dieses Angebot zu entwickeln? Was hat mich motiviert?
Nach meiner Ausbildung zur landwirtschaftlichen Gesellin, dem Studium der Internationalen Agrarwissenschaften, zahlreichen Auslandsaufenthalten in Osteuropa, einem Ausflug in die Wissenschaft und der Geburt unserer Söhne wurde mir klar:
Es ist wichtig, zu wissen, wo das herkommt, was wir essen.
Und es ist vielleicht noch wichtiger zu verstehen, was passiert, bevor es bei uns auf dem Teller liegt.
Dieses Wissen wurde aber nach meinen Erfahrungen in Kindertagesstätten und Grundschulen nur wenig anschaulich vermittelt.
Da ich bis heute - und angesichts der aktuellen klimatischen Entwicklungen mehr denn je der Meinung bin, dass wir alle wissen sollten, was wir essen und wie es entsteht, reifte in mir die Idee heran, eine Methodik zu entwickeln, dieses Wissen in Form eines mobilen Angebots für Kindergärten, Schulen, Familienzentren usw. weiterzugeben.
Denn oft genug hatte ich gehört, dass der Ausflug zum Bauernhof daran scheitert, dass der Weg zu weit, das Personal zu knapp und die Anreise mit dem Bus zu umständlich sind. Also fiel das aus - aber dafür ist das Thema zu wichtig!
Denn das Interesse an Bauernhofgeschichten ist bei Kindern ab dem Kleinkindalter häufig sehr hoch. Jedoch haben die wenigsten Kinder (und Erwachsenen) direkten Zugang zu landwirtschaftlichen Betrieben. Oft genug sind die Darstellungen in den Kinderbüchern unrealistisch und teilweise sogar falsch.
Wohl wissen, dass kein noch so gut gefüllter Koffer der Welt die Faszination eines echten Bauernhofes mit Tieren, Pflanzen und Gerüchen haben kann, stellte ich mich der Herausforderung:
Warum nicht die ganze Sache umdrehen?
Wie die Zusammenhänge ohne echtes Tier erläutern? Wie die Komplexität so herunterbrechen, dass sie für Kinder ab 5 Jahren verständlich und nachvollziehbar wird? Was aus dem Spielalltag der Kinder ist geeignet, als Ausgangspunkt zu dienen? Wie die Themen handlungsorientiert darbieten und im Sinne von "Bildung für nachhaltige Entwicklung" behandeln?
Dabei war und ist mir immer das Wichtigste, sachlich und fachlich fundiert - und gleichermaßen altersgerecht - den Kindern ein Grundverständnis über Landwirtschaft zu vermitteln.
Der wertschätzende Umgang mit Lebensmitteln sowie ein Bewusstsein für Regionalität der Erzeugung sowie Saisonalität von Obst und Gemüse gehören für mich dazu.
Und das Bewusstsein über gesunde und klimagerechte Ernährung wird gleich mit geschärft.
Wie ich das dann im Konzept umgesetzt habe, ist Thema im nächsten Blog-Beitrag.
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